Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mückerinnen und Mücker,

als sich der Monat November so langsam seinem Ende zuneigte, war ich kurz in der Hoffnung, das auslaufende Jahr 2023 mit etwas Ruhe und Gelassenheit angehen zu können und freute mich bereits auf einige entspannte Tage an Weihnachten. Aber zu früh gefreut: völlig überraschend wurden die Vogelsberger Städte und Gemeinden zum Jahresende mit einer sogenannten „Zuweisungsverfügung“ des Landkreises überrascht! So auch Mücke: wir sind ab Januar 2024 nun verpflichtet, längerfristig bis zu 95 Asylsuchende unterzubringen. Nun läuft selbst jetzt am Jahresende unsere Verwaltung im Rathaus auf Hochtouren, um bereits im Januar alles vorbereitet zu haben, erste Flüchtlinge aufnehmen zu können!

Das ist nur ein Beispiel von einer Fülle von Aufgaben, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Verwaltung aus Rathaus, Bauhof und Kindertagesstätten im Jahr 2023 zu stemmen gehabt haben. Welche Vorhaben haben uns in diesem Jahr besonders beschäftigt?

Wir investieren weiterhin intensiv in unsere Infrastruktur: Bauplätze sind uns wichtig, junge Familien halten wir nur dann in Mücke, wenn sie vor Ort auch bauen und eine Familie gründen können. Das Neubaugebiet Flensunger Hof erfreut sich trotz einem aktuell hohen Preisniveau einer kontinuierlichen Nachfrage. Auch in Groß-Eichen kommen wir gut voran und werden das Neubaugebiet „Am Fuchsbau“ in Kürze abschließen können. Lange hatten wir in den Gremien diskutiert, ob sich solche Investitionen in Zeiten hoher Preise überhaupt lohnen – letztlich haben wir uns für eine Erschließung entschieden und ich bin sicher, es war der richtige Schritt. Die Erschließung weiterer Neubaugebiete in Sellnrod und Atzenhain werden, je nach Haushaltslage, folgen. Offen ist derzeit noch die Erschließung eines weiteren Gewerbegebietes in Atzenhain für unsere örtlichen Gewerbetreibenden: hier sind die Erschließungskosten aufgrund der notwendigen Überarbeitung des Bebauungsplanes und des aktuellen Preisniveaus derart gestiegen, dass diese Investition – leider – vorerst zurückgestellt werden muss. Wir arbeiten jetzt an alternativen Erschließungsmodellen.

Mit der Sicherstellung der Löschwasserversorgung in Groß-Eichen haben wir einen hohen sechsstelligen Betrag sinnvoll investiert, geht es letztlich darum, die Sicherheit der Bevölkerung im Brandfall sicherzustellen. Hier bin ich ganz besonders dankbar, dass wir ein Privatgrundstück gefunden haben, dessen Eigentümer sich bereit erklärt hat, die Gemeinde Mücke hierbei zu unterstützen. Atzenhain hat eine sehr kostenintensive neue Stützmauer am Dorfgemeinschaftshaus erhalten, hier drohte uns ein ernsthaftes Verkehrssicherungsproblem, das jetzt nach Jahren endlich gelöst wurde.

In der Mücker Wasserversorgung sind wir auf einem sehr guten Weg: nachdem in den vergangenen Jahren unsere Hochbehälter und Brunnen auf den neuesten Stand gebracht wurden, haben wir jetzt durch die Erneuerung der Wasserversorgungsleitung vom Hohen Rohd nach Nieder-Ohmen die Mücker Wasserverluste um gut ein Drittel reduzieren können. Und wir bleiben dran: aktuell wird die Wasserleitung in der Ortsdurchfahrt von Ilsdorf und weiter zur B49 erneuert.

Die Kinderbetreuung in Mücke ist uns wichtig: hatten wir in den Mücker Kitas im Jahr 2013 noch 22,4 Vollzeitstellen in unserem Stellenplan, so sind es im Jahr 2024 bereits 55,1 – eine Steigerung in 10 Jahren von 119%! Und wir tun noch mehr für junge Familien: nach einer Investition in Millionenhöhe werden jetzt zum Ende des Jahres endlich unsere neuen Anbauten in Merlau und Groß-Eichen eröffnet werden. So schaffen wir nicht nur mehr Kapazität in unseren Einrichtungen und können mehr Kinder betreuen, wir bieten auch bessere Arbeitsbedingungen für unsere Erzieherinnen und Erzieher. In Ruppertenrod konnten wir ein Grundstück ankaufen, um in Kürze das Außengelände zu erweitern. Eine neue Werbekampagne „Klein sucht Groß“ wird auf Mücke als attraktiven Arbeitgeber für Erzieherinnen und Erzieher hinweisen – in Kürze geht’s los!

In Sachen Digitalisierung ist Mücke top: dank unseres sehr engagierten IT-Mitarbeiters kann unsere Verwaltung bereits heute schon deutlich mehr Leistungen digital anbieten, als vergleichbare Kommunen des Kreises. Dazu trägt auch eine neue, modern eingerichtete Homepage bei, die es den Nutzern leicht macht, sich online über unsere Heimatgemeinde zu informieren: www.gemeinde-meucke.de

Die Mücker Feuerwehr: unsere Führungstruppe, das sogenannte „Team-GBI“ (Team-Gemeindebrandinspektor) bestehend aus Martin Schlosser, Bernd Wißner, Marco Knöss und Jugendwartin Michaela Wißner, hat es in den vergangenen Jahren geschafft, aus 12 verschiedenen Ortswehren eine einheitliche, gemeinsam agierende Truppe zu formen. Ein homogener Verband, der seines gleichen sucht! Da war es nur konsequent, dass sich das ganze Team zur Wiederwahl stellte und somit auch weiterhin die Geschicke der Mücker Feuerwehr leitet. Dafür meinen besten Dank. Und was geschieht baulich bei der Feuerwehr? Der Standort Atzenhain wird deutlich ausgebaut und erweitert, wir investieren hier rund 800.000 € in den Stützpunkt! Aber auch die kleineren Ortschaften werden nicht vergessen: in Höckersdorf konnten wir ein Grundstück ankaufen, um hier zu einem späteren Zeitpunkt einmal erweitern zu können.

Aktuell arbeiten wir an der Einbringung des Haushalts für das Jahr 2024: das kommende Jahr wird anspruchsvoll, denn wir sind mit einem deutlichen Rückgang der Gewerbesteuer, drastisch gestiegenen Personalaufwendungen, einer hohen Kreisumlage und unerwarteten, zusätzlichen Ausgaben konfrontiert. Auch wenn die politischen Gespräche hier noch laufen, steht schon jetzt fest, dass Mücke seine Einnahmen steigern muss, um auch weiterhin ein guter und zuverlässiger Dienstleister für seine Bürgerinnen und Bürger zu sein.

Gibt es etwas, auf dass ich persönlich im Jahr 2023 besonders stolz und dankbar bin? Ja, natürlich: die Mücker Bürgerinnen und Bürger haben mich am 08. Oktober für weitere 6 Jahre in meinem Amt bestätigt! Dafür danke ich Ihnen sehr herzlich und verspreche, mich auch weiterhin mit aller Kraft und Leidenschaft als Bürgermeister für Sie und für Mücke einzusetzen!

Dieser kurze Streifzug zu den aktuellen Themen aus Mücke mag reichen, auch wenn es noch so viel zu berichten gäbe. Ich danke allen, die sich im Jahr 2023 eingebracht, Vorschläge gemacht und Kritik geäußert haben: meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Verwaltung, Bauhof und Kitas, den ehrenamtlichen Vertretern der politischen Gremien aus Vorstand, Ausschüssen und Gemeindevertretung, unserer Feuerwehren, meinen Besuchern der Sprechstunde und vielen mehr. Sie haben dazu beigetragen, dass Mücke weiter vorankommt, sich entwickelt, eine lebenswerte und erfolgreiche Gemeinde ist und bleibt.  Nutzen Sie auch 2024 diese Chance der Beteiligung, Mücke braucht Ihre Mitarbeit! Dazu lade ich Sie herzlich ein.

Ich wünsche Ihnen von Herzen schöne Feiertage, alles Gute für das kommende Jahr und vor allem Gesundheit.

Herzliche Grüße

Ihr Andreas Sommer

Bürgermeister der Gemeinde Mücke

Mücke, den 18.12.2023

Mücke ist ein beliebter Wohn- und Gewerbestandort

Die Einwohnerzahlen in Mücke entwickeln sich positiv: hatten wir im Jahr 2017 noch 9.500 Einwohner, so sind es heute (Stichtag 30.06.2022) bereits wieder 9.750. Das sind rund 2%. Besonders erfreulich: auch kleinere Ortschaften wie Höckersdorf konnten einen Zuwachs verzeichnen: 8%, gefolgt von Flensungen (+ 7%), Atzenhain (+6%) und Bernsfeld (+4%) .

Wohnen, Gewerbe und Industrie: Mücke boomt, ein Leerstandskataster benötigen wir derzeit nicht, wir sind annähernd ausverkauft. Nach der vollständigen Belegung der Baugebiete Wallenbach in Nieder-Ohmen und „Ortberg“ in Höckersdorf ist selbst das erst kürzlich eröffnete Baugebiet „Flensunger Hof II“ stark nachgefragt: trotz Ukrainekrise und Inflation sind nur noch wenige Bauplätze zu haben. Aber wir haben vorgesorgt und erschließen jetzt die Neubaugebiete in Sellnrod, Groß-Eichen und Atzenhain. Mit dem neuen Regionalplan Mittelhessen hoffen wir auf Umsetzung unserer Vorschläge eines neuen Gewerbegebietes bei Flensungen an der B 49. Eine letzte Industriefläche wollen wir im kommenden Jahr bei Atzenhain erschließen und damit zeitnah heimischen Gewerbetreibenden eine Perspektive anbieten.

Wer finanziert unsere Kommune? Die Steuereinnahmen der vergangenen Jahre haben sich gut entwickelt: beginnen wir in der Zeitreihe im Jahr 2008 mit rund 6,5 Millionen Euro Steuereinnahmen, so konnte Mücke im Jahr 2021 bereits 11,7 Millionen Euro Einnahmen verzeichnen – das ist eine Steigerung um 80% innerhalb von 14 Jahren.

Mücke hat eine gut strukturierte Verwaltung

Eine wachsende Einwohnerzahl benötigt eine personell gut ausgestattete Verwaltung: heute arbeiten im Rathaus in Merlau 45 Personen, davon 2 Auszubildende. Der Bauhof einschließlich der Wasserversorgung beschäftigt 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und in unseren Kindertagesstätten sind 47 Pädagoginnen und Pädagogen angestellt. In Summe stellen somit 112 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde Mücke im Rahmen der kommunalen Selbstverwaltung das öffentliche Leben in Mücke sicher.

Mückes freiwillige Feuerwehr ist aktiv und engagiert

Öffentliches Leben aber geht nicht ohne öffentliche Sicherheit: wir sind besonders stolz auf unsere freiwillige Feuerwehr! Alle unsere 12 Ortschaften unterhalten aktive Wehren, lebendige Feuerwehrvereine und individuelle Feuerwehrstandorte. 327 aktive Einsatzkräfte sorgen dafür, dass sich im Ernstfall die Mücker Bürgerinnen und Bürger auf Löschen, Bergen, Retten und Schützen unserer Spezialisten verlassen können – und das alles im Ehrenamt. Und diese Truppe wird hart gefordert: im Schnitt der vergangenen Jahre wurden unsere Kräfte zu rund 130 Einsätzen pro Jahr gerufen. Das geht nur mit einer top Motivation, einem hohen Ausbildungsniveau und modernster Technik: allein unsere 30 Einsatzfahrzeuge haben einen finanziellen Gegenwert von ca. 3 Millionen Euro. Aber hat diese Feuerwehr auch eine Zukunft? Dank einer vorbildlichen Kinder- und Jugendarbeit werden aktuell 226 Kinder und Jugendliche betreut und an die wichtige Aufgabe unserer Feuerwehr herangeführt und vorbereitet. Um die Zukunft der Mücker Feuerwehren braucht es uns daher nicht bange zu sein.

Mücke hat ein zuverlässiges Wasser- und Abwassersystem

Keine Feuerwehr ohne Wasser! Die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem und frischem Trinkwasser ist eine vorrangige Aufgabe unserer Kommune. Dazu unterhält Mücke in Atzenhain, Merlau, Ruppertenrod, Ober-Ohmen und Höckersdorf 7 Brunnen. Diese Brunnen speisen 5 Hochbehälter mit insgesamt 3.300 m³ Frischwasser in Höckersdorf, Nieder-Ohmen, Ruppertenrod, Atzenhain und Bernsfeld. Über eine Hauptleitung von 130 km werden so alle Haushalte in Mücke zuverlässig mit diesem wichtigen Lebensmittel versorgt. Und hier sind es unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Wasserversorgung des Bauhofes, die dafür sorgen, dass die rund 30 Wasserrohrbrüche im Jahr schnell und zuverlässig repariert werden, damit – wie selbstverständlich – das Wasser wieder aus dem Hahn läuft. Dafür opfern sie oft genug ihr Wochenende, ihren Nachtschlaf oder ihren Feiertag. Die sukzessive Sanierung dieses Wasserversorgungssystems ist sicher eine der herausragenden Herausforderungen der kommenden Jahre in Mücke.

Verbrauchtes Wasser muss wieder abgeleitet werden: in enger Kooperation mit dem Abwasserverband Ohm-Seenbach werden neben den Kläranlagen in Groß-Eichen, Nieder-Ohmen und Lumda rund 45 km Kanalleitung unterhalten. Dazu kommt das ca. 100 km umfassende Ortskanalnetz der Gemeinde Mücke.

Mücke hat ein weites Straßen- und Radwegenetz

Eine Darstellung unserer Infrastruktur ist erst vollständig mit einem Hinweis auf unser kommunales Straßennetz: über 90 km Gemeindestraßen sind zu unterhalten und -sofern notwendig – grundhaft zu erneuern. Gegenwärtig erstellen wir ein Straßenkataster, um verbindliche Aussagen über den qualitativen Zustand unserer Straßen zu erhalten. Dieses Kataster wird eine wichtige Entscheidungshilfe sein in der Frage, ob, wie und wo wir sanieren. Die hitzige politische Diskussion über Art und Weise der Straßenbeiträge hat in weiten Teilen des Landes dafür gesorgt, dass Kommunen bei der grundhaften Erneuerung von Gemeindestraßen bisher sehr zurückhaltend waren – wir in Mücke sind da demnach keine Ausnahme.

Radwege: Dank der Unterstützung des Landes Hessen konnten wir schöne Radwegeprojekte auf den Weg bringen: Ilsdorf – B49; Bernsfeld – Nieder-Ohmen, Flensungen – Grünberg sind einige Beispiele dafür, weitere werden sicher folgen und ergänzen so unser regionales und überregionales Radwegenetz.

Mückes Dorfgemeinschaftshäuser dienen als Treffpunkte

Wir unterhalten in allen Ortschaften Dorfgemeinschaftshäuser: sie sind wichtige Stützen des kulturellen Lebens im Ort und oft der einzige Treffpunkt für Ortsbeiräte, Vereine und Interessengruppen.

Mücke bietet 6 Kindertagesstätten und investiert weiter

Unsere 6 Kindertagesstätten und Kindergärten finden sich in Nieder-Ohmen, Merlau, Groß-Eichen, Atzenhain, Ruppertenrod und Sellnrod. Besonders stolz sind wir in Mücke auf unsere Waldgruppe am Flensunger Hof: ein echtes Erfolgsmodell und der erste Waldkindergarten im Vogelsbergkreis – getragen von engagierten Waldpädagoginnen und hochmotivierten Eltern. Mit dem kirchlichen Kindergarten in Ober-Ohmen verbindet uns eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit, wir arbeiten aktuell an einer noch intensiveren Kooperation.

Unsere Kinderzahlen wachsen – dem tragen wir aktuell Rechnung durch Millioneninvestitionen in unseren Einrichtungen in Merlau und Groß-Eichen. Weitere Investitionen, insbesondere in zusätzliches Personal, werden folgen müssen. Die Haushaltsberatungen 2023, das kann ich versprechen, werden spannend.

Mücke ist Hessens grüne Mitte und liegt mitten in der Natur

So viel zum Blick zurück und den Blick auf das Erreichte. Vergessen wir aber einen wesentlichen Punkt in unserer Betrachtung auf Mücke nicht: Mücke als grüne Mitte in Hessen, Mücke mit seiner Lage im schönen und ländlichen Vogelsberg. Vergessen wir bei aller kommunalpolitischen Leidenschaft für Wohnen und Gewerbe, für Straßen und Infrastruktur, für Fraktionen und Gremien nicht den Blick auf naturnahe Wälder, auf Fließgewässer mit einem grünem Erlengürtel, auf eine noch reichstrukturierte Landwirtschaft mit einem hohen extensiven Grünlandanteil, einer Vielzahl von wertvollen Hecken und einem Artenreichtum in Feld und Wald, der sich durch faunistische Raritäten wie bspw. Schwarzstorch, Rotmilan, Neuntöter, Uhu, Äsche, Bachneunauge, Bachmuschel, Fledermausarten und einer Fülle seltener Pflanzenarten auszeichnet. Das ist ein Schatz, den es zu erhalten gilt, der uns und unsere Heimat auszeichnet und der heute nicht mehr selbstverständlich ist. Er zwingt uns zum sparsamen Umgang mit der Ressource „Landschaft“ und verpflichtet uns gleichzeitig zu einem verantwortungsbewussten und ehrlichen Umgang mit der Thematik Ausgleichmaßnahmen und Kompensation.